Spannende Bücher über essbare Pflanzen.
#BUCHREZENSION #Rezension #Kräuter #Pflanzen #Natur
[Werbung] Die vorgestellten Bücher wurden vom Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt.
Titel: Essen aus der Natur : Kräuter, Beeren, Pilze sammeln und verwenden. Mit Rezepten
251 Seiten
Verlag Stiftung Warentest
Das Buch ist am 10.03.2020 erschienen und kostet 16,90 €
ISBN: 978-3-7471-0194-0
Das Buch "Essen aus der Natur" ist ein Nachschlagewerk für Pflanzen, darunter Kräuter, Beeren und Pilze, die ganz oder teilweise essbar sind. In diesem Buch sind ausgewählte Pflanzen aufgeführt und umfasst 251 Seiten, sowie Farbbilder der vorgestellten Pflanzen.
Es ist ein schmales aber normal hohes Buch. In die Hosentasche passt es nicht, aber ggf. In eine große Westentasche, eher aber in einen Rucksack. Vom ersten Eindruck her, sieht es sehr gut aus. Es hat natürlich Ähnlichkeiten zu anderen Büchern dieser Art, bietet aber eine interessante Auswahl an Pflanzen.
Aufgeteilt ist das Buch in 6 Kernbereiche: “Feld und Wege”, “Wald und Waldränder”, “Wiese und Grasland”, “Feuchte Böden und Wassernähe”, “Sträucher und Bäume und Pilze”. Hinzu kommen die Einleitung und die Abschnitte “Sammeln, Aufbewahren, Verarbeiten”, sowie “Service”.
So sind die Seiten aufgebaut:
Eine Pflanze bekommt im Buch eine Doppelseite. Je Pflanze gibt es ein oder maximal zwei Farbfotos Fotos, die am Seitenanfang stehen. Unter jedem Bild gibt es Piktogramme, bei denen Infos stehen: “Alternative Namen”, “Blütezeit” und “Wuchshöhe”. Weitere Piktogramme folgen neben dem ersten Textabschnitt. Über die Legende am vorderen Klappentext kann man die Symbole nachschauen. Weiter geht es je Seite mit folgenden Punkten und entsprechenden Beschreibungen in kurzen Sätzen: Fundorte; Merkmale und Verwechslungsgefahr; Was wird gesammelt (zum Piktogramm dann noch mal kurz im Detail); Inhaltsstoffe und Geschmack; Verwendung; Wissenswertes und Anekdoten; Rezeptvorschläge. Manch ein Piktogramm ist damit nochmal etwas erklärt, z.B. was man genau ernten kann. Bei Verwechslungsgefahr steht nicht immer etwas.
Eine simple Struktur, die sich über die Seiten der Pflanzen wiederholt und einheitlich wirkt, wie von einem Nachschlagewerk erwartet.
Dieses Buch ist von der Aufteilung her ganz interessant und man hat schnell einen Überblick über die Bereiche. Steht man beispielsweise vor einem Waldrand, kann man im Abschnitt “Wald und Waldränder” nach pflanzen schauen. Im Buch sind die Abschnitte auch farblich eingeteilt, was bei der schnellen Orientierung hilft. Die Farbeinteilung sieht man auf der jeweiligen Seite und am Buchschnitt. Damit hat man ein Register, eine Bereichszuordnung und die Bilder, um Pflanzen nachschlagen zu können. Vom Grundgedanken her, ist das Buch damit ähnlich zu anderen Vertretern dieser Art, macht seine Sache aber auf jeden Fall gut.
Ein paar Beispiele aus dem Buch: Rainfarn, Gemeine Nachtkerze, Große Brennnessel, Klatsch Mohn, Scharbockskraut, Wald-Erdbeere, Rapunzel-Glockenblume, Wiesen-Salbei, Breitblättriger Rohrkolben, Wald-Engelwurz, Hunds-Rose, Schwarzer Holunder und Echter Pfifferling. Japanischer Knöterich ist auch mit dabei und ich musste an den Feldknöterich denken, was jetzt aber nur ein Gedankensprung für PC-Spieler ist.
Die Fotos im Buch sind gut. Zwar könnte es je Pflanze gerne mehr Bilder geben, damit man diese z.B. auch in verschiedene Wachstumsphase erkennen könnte, aber in den vermutlich relevanten Phasen geht es. Die Erkennung außerhalb der entsprechenden Optik ist damit zwar erschwert, aber dies ist ggf. auch bei anderen Büchern dieser Art der Fall. Manch andere Bücher haben aber auch Zeichnungen oder zusätzliche Abbildungen, was mehr Sicherheit geben würde. In solchen Fällen ist dann aber auch die der Handlichkeit gefragt.
Jede Seite hat verschiedene Aspekte aufgeführt und Piktogramme geben eine schnelle Orientierung. Eine Legende am Buchanfang gibt eine Übersicht über die Piktogramme. So sieht man damit beispielsweise direkt, ob der Standort sonnig, halb- oder schattig ist, die Lebensdauer der Pflanze und vor allem was von einer Pflanze gesammelt wird. Zusätzliche Angaben bei den Piktogrammen, zeigen z.B. die Blütezeit, Wuchshöhen oder auch die Warnung bei Verwechslungsgefahr der Pflanze. Diese Hinweise helfen beim schnellen Blick ins Buch und man muss nicht erst lange im Text suchen. Generell sind die Texte aber sehr kurz und sehr leicht gehalten, sodass man notwendige Informationen schnell erfassen kann. Das ist clever gelöst und gefällt mir gut. Die Legende ist an einem Klappentext vorne im Buch und kann entsprechend auch ausgeklappt werden. Eine etwas weiterausklappbare Variante wäre hier dann noch eine Steigerung die möglich wäre.
Ich kenne jetzt nicht alle Pflanzen aus den verschiedenen Büchern auswendig, aber auf den ersten Blick könnten auch ein paar dabei sein, die mir zumindest bei anderen Büchern nicht so aufgefallen sind. Vieles wird aber zwangsweise ähnlich sein, je nach Buch. Die Autorinnen und Autoren der ganzen Bücher erfinden ja immerhin keine neuen Pflanzen, aber je nach Priorität können ausgewählte Pflanzen durchaus unterschiedlich sein.
Was aber bei dem Buch und dann auch in Kombination mit verschiedenen Büchern interessant wird, sind ggf. verschiedene Abbildungen der Pflanzen, wodurch man sich ggf. Absichern kann. So wird in diesem Buch auch auf die Existenz von Fachbüchern hingewiesen, die man zu Rate ziehen sollte, beispielsweise im Bereich der Pilze.
Im Abschnitt “Sammeln, Aufbewahren, Verarbeiten” (9 Seiten) gibt es kurze Ausführungen mit interessanten Punkten. Auf 9 Seiten ist es aber schon knapp und alles nur kurz angerissen: Wo und wie wird gesammelt, z.B. mit Hinweisen auf das Bundesnaturschutzgesetz; Warnhinweise zu bestimmten Pflanzen, dabei eben auch welche die im Buch genannt sind. Selbst wenn man etwas von den Pflanzen verwerten kann, ist nicht immer alles an den Pfalzen sorglos im Umgang; Erste kurz Infos zum Sammeln von Pilzen; Tipps zum Transport und zur Zubereitung von Erntegut; Wichtige Hinweise zu Risiken, z.B. Bandwurm.
Abschließend findet sich ein Sammelzeitkalender und ein Register im Buch, der die aufgeführten Pfalzen enthält.
Wer sich schon gedacht hat, bei einer Pflanze kann man ja nicht immer die Blätter ernten, aber die Wurzeln gehen doch, der sieht die Erntezeiten der einzelnen Teile der jeweiligen Pflanze im Sammelkalender. Das ist das fehlende Element an den Infoseiten und steht gebündelt und übersichtlich im Buch. Nun ist es dadurch aber auch ein wenig umständlicher an diese Info zu gelangen. Der Kalender ist nicht herausnehmbar und man muss von der Pflanzenseite zum Kalander blättern. Da der Kalender aus Leisten mit den Piktogrammen besteht, hätte man diese Leisten locker zusätzlich auf die Seiten mit den Pflanzen bringen können und dann wäre das Buch noch ein Stück besser. Das Register am Ende ist übersichtlich.
Fazit:
Das Buch hat ein paar gute Ideen zur Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit. Ein paar mehr Bilder würden die Erkennung vereinfachen, aber auch mehr Platz benötigen. Die Texte sind nicht zu viel und nicht zu wenig, aber kurz. Man bekommt einen ersten kurzen Eindruck der Pflanzen und kann diese erkennen und besser einschätzen. Ob man die Pflanzen erkennt, wenn diese etwas von den Bildern abweichen, liegt ggf. an der Erfahrung der einzelnen Personen. Spätestens für die Pilze finde ich ein Bild aber etwas wenig und da sollte man im spezielleren lieber ein Pilz-Buch kaufen. Toll ist aber die Aufführung der Pilze und die sind ja auch für Experten nicht immer ganz einfach. Der Sammelkalender und die Piktogramme funktionieren in Kombination gut. Die Trennung des Kalanders von den einzelnen Seiten ist allerdings hinderlich fürs sonst optimierte Buch.
Im Buch ist die Mischung aus Wald und Wiesenpflanzen, Beeren und Pilzen eine schöne Kombination. Einige Pflanzen kennt man davon, andere beachtet man eher weniger und kann sich dann daran erfreuen, dass man die sogar nutzen könnte.
Titel: Feders kleine Kräuterkunde : Das Essen liegt auf der Straße
Autor: Jürgen
Feder
4. Auflage
268 Seiten
Rowohlt Taschenbuch Verlag
Das Buch ist am 24.03.2017 erschienen und kostet 9,99 €
ISBN: 978-3-499-63220-4
Wer sich gerne mal den Inhalt des Buches anschauen möchte, um zu erfahren ob das Buch interessant ist, der kann auf
der Seite von Rowohlt eine Leseprobe anschauen. Die zugänglichen Seiten geben einen guten Eindruck über den Schreibstil und evtl. ein klein wenig über die Art
des Buches.
Jürgen Feder ist Experte für Botanik in Europa und weiß eine ganze Menge über die Welt der Pflanzen. In mehreren Büchern teilt er sein Wissen mit Interessierten und gerne möchte ich hier eines dieser Bücher vorstellen. Im Buch "Feders kleine Kräuterkunde : Das Essen liegt auf der Straße" geht es dabei um Pflanzen / Kräuter die um uns herum, in Wald und Wiese zu finden sind.
DER INHALT:
In dieser Buchrezension stelle ich euch die 4. Auflage des Buches "Feders kleine Kräuterkunde : Das Essen liegt auf der Straße" vor. Es ist ein handliches Taschenbuch, mit durchgehendem Text und aufgelockert durch zahlreiche Bilder. Die Bilder sind an unterschiedlichen Stellen in den Text, bzw. um den Text herum positioniert. Die Form der Bilder ist rund und wirkt dadurch ganz interessant. Im Buch werden zahlreiche Pflanzen beschrieben und erklärt. Dazu kommen persönliche Eindrücke und Anmerkungen, die auch mal etwas von den Pflanzen abschweifen können.
Beim ersten Aufschlagen des Buches und Blick auf das Inhaltsverzeichnis, sieht man eine Liste aus Ortsnamen. Die
einzelnen Orte sind die Kapitel im Buch. Danach findet man eine Deutschlandkarte auf der die Gebiete markiert sind. Weiter geht es mit einem Vorwort und dann fängt auch schon das eigentliche
Buch an. 140 Pflanzen (wenn ich mich nicht verzählt habe) werden im Buch angesprochen.
Am Ende gibt es noch 8 Rezepte (Ideen) für die Verwendung einiger Kräuter, sowie ein Pflanzenregister und
Sachregister, sowie eine kurze Liste mit Literaturempfehlungen.
Das Buch überrascht etwas mit der Art wie der Inhalt verfasst wurde. Anstatt einfach nur die Informationen zu
diversen Pflanzen aufzulisten, wurden hier quasi kleine "Geschichten" um die Pflanzen herum gesetzt. Nun gut, es sind keine richtigen Geschichten, sondern eher immer wieder ein paar auflockernde
Einleitungen, wie die Anfahrt zu einem Ort, kurze Beschreibungen der Umgebung, Anmerkungen zum Wetter, historische Begebenheiten oder ähnliches.
Zitat: "Sehr spät
in der Nacht erreiche ich dann Lanz in der Prignitz. Menno, war das ein langer Weg [...] in prasselnden Regen, in Gewitter, in Sturm."(S. 153). Insgesamt kommen an der Stelle dieses
Beispiels erst mal 2 Seiten Eindrücke und Informationen zur Region oder historischen Dingen und danach vier Pflanzen über mehrere Seiten hinweg.
Die Pflanzen sind in den Text integriert und verschiedene Beschreibungen zur jeweiligen Pflanze werden zusammen mit
z.B. Anwendungsmöglichkeiten aufgeführt.
So liest man wie groß eine Pflanze werden kann, wie man sie erntet und verarbeitet, historische und aktuelle
Verwendungen und Zeiträume der Ernte. Dazu kommen immer wieder kleine Erzählungen zu einzelnen Pflanzen, in Form von Bauernregeln, früheren Annahmen zur heilenden Wirkung oder
Sagen.
Es wird aufgeführt was an der Pflanze essbar ist und ggf. was man vorher zur Zubereitung machen
muss.
Auch gibt es immer mal wieder Verwendungsideen, wie z.B. Zitat: "Die aromatisch
schmeckenden Holunderblüten kann man in Bierteig backen [...]" (S.157).
Dieser Aufbau zieht sich durch das gesamte Buch. Es sind also Berichte vom auffinden der Pflanzen, mit sehr kurzen
Beschreibungen der Pflanzen (+ die Fotos der Pflanzen) und Informationen zur Pflanze direkt. Dazu kommen u.a. historische und medizinische Verwendungsmöglichkeiten und ab und an ein paar
persönliche Anmerkungen. Immer mal wieder kommen Gedanken an Essen mit hinein und dann eben auch welche Pflanze schon mal zu einer bestimmten Speise passen könnte. Auch wird ab und an
beschrieben, wie eine Pflanze / ein Teil einer Pflanze schmeckt, dazu wird dann z.B. beschrieben wie die Pflanzen direkt beim pflücken probiert wurde, gefolgt von der Beschreibung des Geschmacks.
Die Inhalte und der Umfang variiert dabei von Pflanze zu Pflanze, aber trotzdem wirkt es insgesamt recht einheitlich.
Die Einteilung nach Orten, die die jeweiligen Kapitel darstellen, entspricht den besuchten Orten und den dort
vorgefundenen Pflanzen. In einigen Abschnitten findet sich auch schon mal eine kleine Information zu einem bestimmten Ort oder den dort stattgefundenen Geschehnissen. Das hat dann nichts mehr mit
den Pflanzen zu tun, ist aber auch interessant und gehört zum Aufbau des Buches dazu.
Detaillierte Beschreibungen der Pflanzen, also z.B. wie man die Pflanzen ganz genau erkennt, stehen nicht mit im
Text, allerdings sind viele der Pflanzen auch recht eindeutig oder bekannt (z.B. Holunder). Bei anderen vorgestellten Pflanzen wären vielleicht ausführlichere Erklärungen und Erkennungsmerkmale
ganz wünschenswert gewesen.
Als Abschluss des Buches finden sich dann noch 8 Rezepte. Dazu muss man vorweg sagen, Herr Feder erwähnt zu Anfang
des Buches, das er beim essen schon mit simplen Dingen zufrieden ist, was ich absolut nachvollziehen kann. So sind die Rezepte entsprechen simpel und mehr Idee als Rezept. Beispielsweise "Des
Extrembotanikers extreme Stullen für extreme Expeditionen" bei dem bestimmte Kräuter auf ein Salami Butterbrot kommen :) Ein recht einfaches "Rezept". Dann gibt es z.B. noch Kräuterbuletten
mit 12 Wildkräuter oder auch Feta-Teigtaschen mit "Giersch". Insgesamt sind es ein paar Ideen für die Verwendung bestimmter Kräuter, die auf 5 Seiten quasi das Buch
abschließen.
Am Ende findet sich dann noch ein Pflanzenregister mit den 140 beschriebenen Pflanzen, direkt mit den jeweils
verwendbaren Pflanzenteilen dabeistehend. Danach kommt noch das Sachregister und eine kurze Liste mit Literaturempfehlungen.
Ein interessantes Konzept für ein Buch. Es liest sich (selbstverständlich) anders als eine reine Auflistung von Pflanzen und ist teils mit "herzlichen" Elementen verfasst. Die persönlichen Noten und die Bilder der Pflanzen sind angenehm im Text eingeflochten und ergeben einen lockeren Textfluß, der sich recht entspannt und ungezwungen liest. Das Buch verliert durch die Anreicherung des Textes zwar etwas an Übersichtlichkeit, wenn man den Inhalt nun mit einer Tabelle oder einem simplen Register vergleicht, hat aber eine persönlichere Note und eine schöne Textform. Der Text und die Verwendungsmöglichkeiten sind Bündig und nett geschrieben. Die Art des Buches hat allerdings auch ihren Haken, denn damit der Laie die beschrieben Pflanzen mehr oder weniger gefahrlos ernten kann, muss dieser sich die Bilder schon recht genau anschauen, oder zusätzliche Lektüre hinzuziehen. Vergleichende Bilder und ganz genau Beschreibungen der Pflanzen sind in diesem Buch nicht enthalten und vielleicht braucht es das bei den aufgeführten Pflanzen auch nicht, aber der Laie, wozu ich auch zähle, kann das schlecht beurteilen. Die Aufführung der Pflanzen, in Kombination mit einem fließenden Text und das damit verbundene Kennenlernen gefällt mir sehr gut und über das Register findet man die Pflanzen schnell wieder.
Als herzliches Sachbuch über heimische Kräuter, kurz und leicht geschrieben ist es wirklich gut. Man lernt auf jeden Fall einige Kräuter kennen. Es ist dabei aber kein tiefgründiges Erkennungsbuch für Pflanzen und bietet dahingehend nur dezente Anmerkungen.
*1: Bildquelle: test.de
*2: Bildquelle: rowohlt.de
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