Buchrezensionen zum Kernthema "Notnahrung". Egal ob pflanzlich oder tierisch, mit den Büchern kann man sich eine ganze Menge an Wissen aneignen.
Spannende Bücher über essbare Pflanzen.
#Survival #Notnahrung #Nahrung #Pflanzenkunde #Tierkunde #Trinkwasser
Titel: Pflanzliche Notnahrung : Survivalwissen für Extremsituationen
Autor: Johannes
Vogel
240 Seiten
Pietsch Verlag
Das Buch ist am 2017 erschienen und kostet 19,95 €
ISBN: 978-3-613-50763-0
Wer sich gerne mal den Inhalt des Buches anschauen möchte, um zu erfahren ob das Buch interessant ist, der kann auf
der Seite vom Pietsch Verlag (Paul-Pietsch-Verlage) eine Leseprobe anschauen. Die zugänglichen Seiten geben einen ersten Eindruck und zeigen den Aufbau des
Buches.
Pflanzliche Notnahrung könnte auch reguläre Nahrung sein, aber die aufgeführten Pflanzen werden dann doch eher im Notfall als Nahrungsmittel verwendet. Ohne Fachwissen kann man dies aber bei eben diesen Pflanzen nicht immer gefahrlos machen und wüsste nicht mal das man die Pflanzen überhaupt verzehren kann. Einen Einblick in die Welt der Pflanzen, für Situationen in denen man sich aus der Natur ernähren möchte, erhält man über dieses Buch. Das Buch soll Laien dabei helfen sich bei der Bestimmung von Pflanzen zurecht zu finden und das im Notfall ggf. auch ohne Bestimmungsbuch.
Nach einem kurzen Vorwort geht es in die Grundlagen. Im Buch werden zu Anfang die wesentlichen Grundlagen zum
Aufbau der Pflanzen aufgeführt, darunter u. a. Blüten, Früchte, Blätter und weitere Bestimmungsmerkmale. Bei der schier unzähligen Zahl von essbaren Pflanzen benötigt man die Grundlagen, ebenso
wie die im Buch nachfolgenden Warnhinweise und Anmerkungen zur Zubereitung, also ob man die Pflanzen direkt essen kann oder noch etwas machen muss. Auch wird im Buch auf Heilpflanzen
eingegangen. Es werden nicht alle Pflanzen aufgeführt, die es gibt.
Erklärt werden auch Gebiete, Sammelzeiten, Inhaltsstoffe und bestimmte Begriffe. Nach den Grundlagen kommt ein
Abschnitt, in dem u. a. ein paar "Reiseerfahrungen" zum Thema Notnahrung erzählt werde, dabei bleibt der Inhalt sachlich.
So werden auch kurz Lebensmittel und deren Verarbeitung / Hygiene in anderen Ländern / auf Reisen angesprochen und
eben generell die Notnahrung. Auch zu Beginn gibt es das sehr wichtige Thema "Vergiftungen" und Gegenmaßnahmen, denn jeder weiß, in der Natur gibt es neben vielen verträglichen Pflanzen auch
einiges was unverträglich ist. Diese Abschnitte sind mit 4 Seiten ein wenig länger. Natürlich könnten sie noch viel länger sein, sind aber nicht das Hauptaugenmerk an diesem Buch, da es hier um
die Notnahrung geht und nicht um medizinische Notfälle. Als Ergänzung gibt es dafür aber Warnhinweise zu giftigen Pflanzen. So steht dann z.B. bei Wasserlinsen ( aus dem Abschnitt "Dirty Dozen")
"Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen" und ein Warnsymbol, das darauf hinwies das die Familie der Wasserlinsen größtenteils giftig Pflanzen enthält.
Im nächsten Abschnitt werden Familien, Familienbünde und Gattungen / Art erklärt. Wer Im Notfall auf fremde
Pflanzen zur Ernährung angewiesen ist, der muss abwägen können ob in einer Familie essbare oder viele giftige Arten existieren, da man vermutlich nie alle Pflanzen erkennen kann, vor allem der
Laie nicht.
Ein wesentlicher Teil des Buches, sind die "wichtigsten Familien" der Pflanzen. Hier werden zahlreiche Pflanzen
nach und nach kurzgefasst aufgeführt. Die Aufteilung fängt dabei mit dem Namen an und der Hinweis ob die Familie essbar ist oder giftige Arten enthält.
Darunter kommt eine kleine Weltkarte, die anhand der Kontinenten sehr grob die Vorkommen
darstellt.
Die Texte sind kurz, bündig, angenehm zu lesen und enthalten Informationen zur Pflanze und zur Erkennung. Dazu
kommen Beschreibungen der Blüte, der Blätter, der Samenstände, Wuchsformen, Geruch, Geschmack, die wichtigsten Vertreter und ein Zusammenfassung zur Erkennung.
Die einzelnen Pflanzen werden dabei im Prinzip auf 2-3 Seiten beschrieben.
Dazu komm nochmal ein Tabelle, die ich persönlich sehr gut finde. In der Tabelle sind alle zuvor genannten Familien
nochmal aufgeführt, jeweils mit einer Kurzform der Erkennungsmerkmale, Faustregeln und daneben die Familienwertigkeit, also z.B. Warnsymbole.
Danach kommen noch ein paar Kurzportraits mit einseitig Seitigen Beschreibungen. Diese Familien sind nicht ganz so
wichtig, haben aber in manchen Regionen einen hohen Wert oder sind besonders giftig. Hier steht auch das man sich diese in botanischen Gärten anschauen kann und da habe ich die auch schon mal
gesehen.
Bei bestimmten Pflanzen, so z.B. beim Löwenzahn, wird per Hinweissymbol erklärt, dass die Wurzel Giftstoffe
enthält, die aber wasserlöslich sind und vor dem Verzehr ausgelaugt werden müssen.
Als Beispiel für den Seitenaufbau bleibe ich bei den zuvor bereits erwähnte Wasserlinsen. Die Wasserlinsen sind
essbar, habe aber eine Familie mit vielen giftigen Arten. Es fängt mit einer halben Seite an, mit einem Totenkopfsymbol, was bedeutete das es in der Familie der Pflanzen besonders viele giftige
Varianten gibt. Darunter kommt eine kleine Abbildung der Kontinente, auf denen ganz grob per Farbstärke das Vorkommen angezeigt wird. In der rechten Spalte steht dann der Pflanzenname, der
Trivialname, dann die Systematik, Standorte und noch Bestimmungsmerkmale. Auf der nächsten Seite kommen dann Fotos, Hinweise zur Verwertung der Blätter und Wurzeln per Symbol und die Sammelzeit.
Nach ein paar weiteren Punkten kommt noch ein kurzer Text mit Wissenswertem. Darin z.B. Anmerkungen zur Zubereitung / Verwendung. Abgeschlossen wird das ganze mit dem Hinweis zur
Verwechslungsgefahr, die es hier nicht gibt (d.h. es ist keine Bekannt).
ESSBARE & NUTZBARE PFLANZEN
Zwei weitere Kapitel mit Essbaren (aus Mitteleuropa) und Nutzpflanzen ("essbare Pflanzen mit gesundheitlich fördernder Wirkung"). Die Seiten und Beschreibungen sind weiterhin gleich aufgebaut, also kurz, übersichtlich und informativ. In den Abschnitten finden sich z.B. Pflanzen wie Brombeere, Holunder, Japanischer Knöterich, Mohn, Topinambur, Hopfen, Minze und Weiden, um nur ein paar aus beiden Abschnitten zu nennen.
Je Kapitel kommt ein etwas längeren Text zur Einleitung, der auch nochmal auf bestimmte Punkte der teils schwierigen Erkennung der Pflanzen hinweist, grade auch im Hinblick auf Hybrid-Pflanzen und Unterschiede die durch Standorte entstehen können. Bei den Nutzpflanzen geht es u.a. um Pflanzen mit gesundheitlich fördernder Wirkung, wie z.B. Minze. Diese Pflanzen sind in Ihrer Wirkung aber nicht mit Heilpflanzen gleichzusetzen.
Im Text habe ich nun öfter geschrieben, das die Verarbeitung mit Symbolen gekennzeichnet wird. Diese Symbole finden
sich in einer Legende im Buch wieder. In den Abschließenden Kapiteln des Buches werden die verschieden, dafür benötigten Arbeits- und Zubereitungsmethoden nochmal erklärt. Darunter z.B. das
Auslaugen, Rösten, Trocknen, Garen, Kochen, Aufgüsse, Auszüge und Konservieren.
Den finalen Abschluss manchen ein paar Ideen für Werkzeuge, die man sich herstellen kann, wie z.B. ein Grabstock
oder ein Beerenpflücker und dann der Epilog.
Ich bin ein absoluter Laie im Bezug auf die Pflanzen, zwar kenne ich einige zumindest vom Aussehen, aber spätestens
bei der Verwendung sind mir nur die Gängigsten bekannt und dann auch nur teilweise. Mit dem Buch bekommt man eine ganze Menge an Informationen, kurz und knapp aber zum lernen schon eine ganze
Menge. Über das Buch kann man lernen die Pflanzen zu unterscheiden, Gattungen und Familien zu unterteilen und zwischen vermutlich giftig und essbar zu unterscheiden.
Dank der strukturierten Einteilung und der farblichen Abgrenzungen findet man sich gut im Buch zurecht. Die Menge
an Informationen reicht für den ersten Oberflächlichen und auch für den fortgeschrittenen Einstieg in die Pflanzenkunde, allerdings könnten auch wesentlich mehr Informationen je Pflanze
aufgeführt werden, was aber den Rahmen des Taschenbuchformates sprengen würde. Das selbe gilt für die Fotos. Mehr Fotos würden dem Leser mehr Sicherheit bei der Erkennung geben, vor allem wenn
quasi falsche und richtige Pfalzen verglichen werden würden, aber zumindest hat man so schon mal die Pflanzen gesehen und kann sie anhand der Bilder und der Beschreibungen erkennen und zuordnen.
Bei den Pflanzen, bei denen es viele giftige Arten gibt, steht dies auch extra dran und man kann sich beim ausprobieren auch auf die "Dirty Dozen" oder auf die Essbaren und Nutzpflanzen
konzentrieren. Ganz wichtig, im Buch werden auch die Arbeitsschritte zur Zubereitung erklärt, die dann bei bestimmten Pflanzen angewendet werden müssen (an den Pflanzen per Symbol
gekennzeichnet).
Das Buch ist als Taschenbuch schön handlich und lässt sich auch bequem mit in die Natur mitnehmen, wodurch man die
Infos direkt parat hat. Wer hier jetzt an Smartphones und Suchmaschinen denkt, der sollte sich klar sein, dass es oft keinen Empfang gibt, z.B. wenn Berge in der Nähe sind oder die Netzabdeckung
von Anbietern wechselt. Auch hat man es vielleicht nicht dabei oder irgendwas anderes passiert. Wenn man daher vorher mit dem Buch etwas über Pflanzen gelernt hat oder das Buch dabei hat, ist man
schon mal einen Schritt weiter.
Empfehlung zum lesen? Ja, man könnte es schon fast als Pflichtlektüre ansehen, zumindest aus meiner Sicht als Unwissender wenn es um die meisten Pflanzen geht.
Titel: Tierische Notnahrung - Survivalwissen für Extremsituationen
Autor: Johannes
Vogel
192 Seiten
Pietsch Verlag
Das Buch ist 2017 erschienen und kostet 19,95 €
ISBN: 978-3-613-50815-6
Wer sich gerne mal den Inhalt des Buches anschauen möchte, um zu erfahren ob das Buch interessant ist, der kann auf
der Seite vom Pietsch Verlag (Paul-Pietsch-Verlage) eine Leseprobe anschauen. Die zugänglichen Seiten geben einen ersten Eindruck und zeigen den Aufbau des
Buches.
Erinnert Ihr euch noch an das Buch Pflanzliche Notnahrung, ebenfalls beim Pietsch Verlag erschienen? Das Buch zur tierischen Notnahrung ist eine Variante mit tierischen anstatt pflanzlichen Aspekten und ist entsprechend eine schönen Ergänzung. Es ist eine komplett überarbeitete Neuauflage und hat viel Inhalt für die transportable Größe.
Der Unterschied der beiden Bücher ist recht offensichtlich. Das Buch über die pflanzliche Notnahrung hat viele Pflanzen aufgeführt und das Buch für die tierische Notnahrung hat heimische und exotische Tiere mit dabei, was eine Ergänzung zur pflanzlichen Kost ist. Meist braucht man sowas, wenn man Unterwegs ist, wo alles weitläufiger und ggf. von der Natur beherrscht wird. Es ist wieder ein Punkt des Abenteuers und beispielsweise für Outdoor und Survival gedacht, wobei man solche Nahrung eher in der Not, oder in Ermanglung anderer Ressourcen nutzt. Der einfache Wanderer kann das auch nutzen, aber braucht es eher nicht. Dennoch, wenn man sich z.B. Verlaufen hat, oder feststeckt, ist es immer nett mehr zu Wissen als man für nötig gehalten hat und daher führt eigentlich kaum ein Weg an so einem Buch vorbei.
Nicht alles aus dem Buch kann man einfach so anwenden: In diversen Ländern muss man geschützte Arten beachten, oder braucht eine Jagd und Fischer- / Angel-Lizenz und muss Grundstücke usw. beachten. In der Wildnis und dann nochmal gesteigert, in der Not ist dies aber dann zweitrangig.
Wo die pflanzliche Nahrung Vorteile hat, hat auch die tierische welche. Tierisches ist, bis auf ein paar Allergien, meist verträglich und für viele Menschen auch angenehm im Duft und Geschmack. Natürlich trifft das nicht immer zu, aber es kann durchaus ein Vorteil sein, mal abgesehen von schnell zugänglichen Inhaltsstoffen usw. Nachteile wäre z.B. das Aussehen, die Vorbereitung zur Zubereitung und z.B. bei Meeresfrüchten die Allergien. Egal ob Pflanzen oder Tiere, beides hat Vor- und Nachteile, wobei jeweils nie alles direkt ersichtlich ist. Allerdings, wenn man sich manch einen Abenteurer im Fernsehen anschaut, verfliegt der Vorteil von Aussehen Duft und Geschmack schnell bei einigen Nahrungsmitteln.
Wie ist das Buch eingeteilt und kann man das Buch als Nachschlagewerkt für einzelne Tierarten verwenden? Im Buch gibt es 16 Kapitel. Nach dem Vorwort fängt es mit "ein wenig Ernährungslehre" an und dann geht es richtig los. Eine kleine Nährwerttabelle, die das wichtigste abdeckt, ist dabei und nett als Übersicht.
Zum Abschluss gibt es noch den Epilog und ein Glossar. Durch die Einteilung kann man je Tierart und dazu noch in Unterpunkten nachschlagen und von den allgemeinen Abschnitten auf andere verwandte Tiere mit bedacht ableiten (z.B. bei Fischen). Durch diese Einteilung gibt es einen schnellen Zugang und man muss nicht das gesamte Buch lesen, um eine einzelne Information zu erhalten. Damit ist das Nachschlagen von Tieren relativ zügig möglich, allerdings sollte man das Buch bereits im Vorfeld gelesen haben und nicht erst Unterwegs damit anfangen.
Der Aufbau ähnelt dem Buch für Pflanzliche Notnahrung. Es sind immer kurze persönliche Eindrücke und Ansätze von Reiseberichten mit dabei, wodurch der Text locker wirkt. Dennoch ist der Text recht auf den Punkt.
Im Buch ist viel angesprochen und wenn erforderlich auch zusätzlich bebildert, wodurch es stellenweise nichts für zartbesaitete Menschen ist. Aber dazu muss man sagen, in der Not und es ist ja Notnahrung, muss man halt so handeln und auch ein Tier jagen, außer man kommt mit pflanzlichen Ressourcen aus.
Ein Beispiel aus dem Buch: Schnecken im Kapitel Weichtiere sind wohl mit am einfachsten zu finden. Der Text fängt im Buch noch kurz auf der Seite der Muscheln an und geht dann auf mehrere Seiten mit Schnecken rüber, wo auch Bebilderung dazu auftaucht. Die Bilder sind meist oberhalb des Textes und darunter der Text in Blöcken. Bei Schnecken gibt es mit den Bildern ein paar Arten und Fotos von der Zubereitung, aber da Schnecken eher einfach sind, auch nicht unbedingt die wichtigsten Bilder und dennoch interessant es mal gesehen zu haben. Bei anderen Abschnitten gibt es auch wichtige Bilder, z.B. vom Zerlegen. Es werden mehrere Arten genannt (vermutlich nicht alle) und man findet Informationen im Text. Beispielsweise zur Wasserschnecke kommt die Kegelschnecke, die sich giftig wehrt, aber nach dem Kochen ist die Schnecke laut Buch essbar [Bevor Ihr sowas ausprobiert, müsst Ihr euch aber entsprechendes Wissen aneignen, z.B. mit dem Buch]. Im Buch steht, warum die Schnecke so gefährlich ist und wo andere Schnecken Ihre Abwehrmechanismen haben. Es springt dabei auf einzelne Arten und nennt dabei dann Beispiele. Dazu kommen Tipps zur Lagerung oder zum haltbar machen, wenn es möglich ist und beispielsweise dass man Schnecken auch super als Köder nutzen kann.
Gibt es auch Tiere, die man vermeiden sollte? Im Buch steht jetzt nicht so direkt separat drin, was man vermeiden soll, sondern was möglich ist und was dabei u.a. vorkommen kann, wodurch es weggelassen werden muss. Zu den Kapiteln “Krustentiere ”, “Fische”, “Vögel” und “Säugetiere” gibt es jeweils ein Unterkapitel “Gefahren”, wobei es nur bei Säugetieren umfangreicher ist. Ansonsten stehen aber auch Hinweise immer wieder im Text und teils gesondert hervorgehoben. Ein gewisses Allgemeinwissen ist generell als Grundlage aber auch nicht verkehrt.
Im Buch sieht man einiges was man kennt, aber nicht bei allen Tieren weiß man um die Gefahren, oder man weiß es im Groben, aber ist sich nicht sicher. Hier steht es nochmal locker geschrieben. Manche Tiere oder Insekten würde man gar nicht beachten, aber mit dem Buch hat man die eher auf dem Schirm. Auch kann man damit manch ein Tier besser einschätzen und lässt im Zweifel doch lieber die Finger davon, wenn man sich nicht sicher ist.
Teilweise gibt es auch Vergleiche zwischen kranken und gesunden Organen, damit man diese erkennen kann. Es gibt diverse Hinweise und bei einigen Tieren, wo es erforderlich ist auch Hinweis zum Erkennen von verwertbaren und nicht verwertbaren Elementen. Praktisch und erforderlich ist noch der Abschnitt zu den Werkzeugen und Jagdwaffen. Wie man einfache Fallen baut, ist hier aufgeführt. Bei den einzelnen Abschnitten steht dazu ggf. auch schon hier und da ein kleiner Hinweis.
Es sieht wie ein kleines Taschenbuch aus, ist aber dafür sehr ausführlich und behandelt so ziemlich die meisten Tiere die man in der Natur (je nach Region) finden und auch eher problemlos Essen kann. Natürlich ist nicht jedes Tier dabei, aber zumindest die Art und damit kann man ableiten. So ein paar Klassiker kennt man, aber hier sind auch eher exotische Aspekte mit aufgeführt und dazu Schritt für Schritt Anleitungen, wenn es etwas zu beachten gibt. Das Buch ist nichts für ganz zart besaitete, denn im Buch sind auch ein paar Bilder von der Ver- oder Bearbeitung der Tiere und andere Aspekte, die in der Not wichtig sind, die man aber im Alltag eher nicht angehen würde, wie z.B. das Fangen von Jungtieren. Wie gesagt, es ist nur für die Not und um das Wissen zu haben, wenn man mal in einer Situation ist, wo man es braucht. Das Buch ist handlich und kann in jeden Rucksack und im Falle das man Insekten essen möchte oder muss, oder in der Not bzw. mit Jagd- oder Angelerlaubnis Wassernahe Tiere oder Säugertiere verwerten möchte oder muss, kann man das Buch schnell zu Rate ziehen. Das Wissen oder ggf. das Buch im Gepäck, dürfte sich ziemlich gut machen.
Fun Fact: als ich zuerst nur den Titel des Buchs gelesen hatte, dachte ich es meint Notnahrung für Tiere und nicht Tiere als Notnahrung.
Titel: Trinkwasserversorgung in Extremsituationen : Survivalwissen für Notfälle und auf Reisen
Autor: Johannes
Vogel
176 Seiten; 190 Abbildungen
Pietsch Verlag
Das Buch ist 2017 erschienen und kostet 19,95 €
ISBN: 978-3-613-50852-1 [überarbeitet und erweitere Neuauflage]
Trinkwasser ist so alltäglich und lebenswichtig, aber man denkt viel zu wenig darüber nach. Locker geht man an den Wasserhahn oder zum Supermarkt und steht vor einem großen Angebot. Selbst beim Camping gibt es bequeme Wasserquellen, aber dadurch ergibt sich insgesamt auch schnell ein fataler Leichtsinn. Was macht man, wenn die üblichen Wasserquellen versiegen? Was macht man beim Wandern, wenn etwas schief geht, oder man im Urlaub in der Wüste strandet? Es gibt so viele Situationen, in die man zufällig geraten kann und die dann besonderes Wissen über die Trinkwasserversorgung erfordern. So ein Buch zumindest überflogen zu haben, reicht schon, um neues Wissen zu sehen und wenn man es liest, hat man eine gute Vorbereitung für kommende Situationen.
Viele denken jetzt vielleicht an die Wüste, aber auch um Regenwald und sogar in heimischen Landschaften hat man kein sauberes Trinkwasser. Genau darum geht es u.a. in dem Buch, denn nur Wasser finden reicht nicht. Man braucht auch Hintergrundwissen, um Wasservorkommen einschätzen und aufbereiten zu können.
Einige Stellen im Buch verweisen auf die anderen Bücher von Herrn Vogel: die Bücher “Pflanzliche Notnahrung” und “Tierische Notnahrung” und weitere Bücher vom Autor: Wildpflanzen bestimmen, Outdoor- und Survivalmedizin, Outdoor Survival nur mit Messer
Das Buch ist kompakt und passt gut in einen Rucksack hinein. Auf 176 Seiten sind lehrreiche Grundlagen und weiterführende Information gebündelt erfasst. Zahlreiche Bilder unterstützen die Texte. Es sind einfach zu lesende Textblöcke, aber aufs wesentliche konzentriert. Einzelne Punkte können individuell gelesen werden. Die Coverbilder lassen zuerst auf einen klassischen Inhalt schließen, also denkt man beispielsweise an Auffangbehälter oder Löcher buddeln, um an Grundwasser zu kommen, aber das Buch ist erfreulicherweise mehr als nur das. Es geht sehr auf Grundlagenwissen ein, also quasi wie Wasser in der Natur funktioniert und wo es vorkommt, bzw. auch Elemente, die der Mensch beeinflusst, bis es dann alles zusammenfügt und man das Wasser am Ende hoffentlich trinken kann.
Die Kapitel im Buch:
Neben einem Vorwort, Anhang, Epilog und Glossar, sind folgende Kapitel vertreten.
Anhand der Kapitel sieht man schon, dass das Buch einem Konzept folgt. Meist hat man hier und da schon von “Wasserfinden” gehört, z.B. im Fernsehen und dabei evtl. ein klein wenig was zum Einschätzen der Qualität, aber danach wird es auch immer dünner mit den Informationen. Genau darum ist so ein Buch wichtig.
Im Buch fängt es mit ein paar Reisebeispielen an, umrahmt mit Verbrauchsberechnungen und Erklärungen zum Wasservorkommen. Dinge wie Wasserlager in der Wüste, auf die man treffen kann und z.B. die Aufführung von Hyperhydration – Wasservergiftung sind nette Details, die schon auf den ersten Seiten zeigen, dass das Buch nicht einfach nur simpel gehalten ist.
Bei den Grundlagen geht es erstmal um ein paar Grundsätze, wie den Körper und wofür Wasser vom Körper benötigt wird. Bedarf, richtiges Trinken und Rationierung sind Themen. Dabei steht der Grundgedanke von Notsituationen immer etwas im Zusammenhang, sonst bräuchte man sich ja keine Gedanken machen, wobei, auch im Buch steht schon der Hinweis, dass auch eine mehrtägige Wandertour schon für besonderen Umgang mit Wasser sorgen kann.
Wasserfinden enthält auch Grundlagen, aber zum Thema Wasser und da ist es spannend, da man ggf. vieles davon vielleicht noch gar nicht beachtet oder gehört hat. Dabei gibt es z.B. die Fundorte von Grundwasser und wie man Geländestrukturen liest. Brunnen und andere Fundorte sind Thema, ebenso wie Wasser aus Pflanzen und Tieren. So lernt man, dass Wasser fast überall, aber nicht immer greifbar ist. Es wird erklärt, wie die Landschaft und die Pflanzen auf Wasser hindeuten können und welche Möglichkeiten man hat, da heranzukommen. Es gibt eine Mischung aus allgemeinen und weiterführenden Infos, gemischt mit praktischen Beispielen (u.a. Sickerbrunnen, auffangen von Tau oder Nebel, Eis und Schnee, oder auch recht ausführlich Süßwasserlinsen oder auch Ghyben-Herzberg-Linsen, was sehr interessant ist. Auch das bei Wassermangel gar nichts Essen nicht ganz richtig ist, kommt vor. Inseln, Berge, Wüsten, Wälder, damit ist eine Menge abgedeckt.
Ein Kapitel, was mich sehr interessiert, ist “Wasser einschätzen”, da man Wasser ja ggf. schon findet, aber kaum etwas zu Qualität oder Verträglichkeit sagen kann. Nicht alles was Wasser unverträglich macht, kann man sehen und alleine schon in Deutschland sind beispielsweise nicht alle Gewässer ungefährlich. Neben der Einschätzung von Optik und sensorischen Eigenschaften, geht es auch um Krankheitserreger und chemische Bestandteile. Beispielsweise Cholera, Hepatitis A, E. coli, Blaualgen oder auch gelöste Stoffe im Wasser sind hier thematisiert. Es schließt u.a. mit der Bestimmung der Wassergüte ab. Wenn man in der Not gutes Wasser identifizieren kann, hat man schon viel gewonnen. In der Not gibt es kaum etwas Schlechteres, als sich den Magen oder schlimmeres zu verderben und den Organismus mit Krankheitserregern lahm zu legen. Eine Doppelseite mit 4 Bildern zum Vergleich von Wasserläufen macht leicht erkennbare Unterschiede an natürlichen und beeinflussten Wasser gut sichtbar. Auch werden einige Organismen aufgeführt, die man zur Identifizierung beachten kann.
Jetzt hat man im Buch Wasser kennengelernt, es gefunden und eingeschätzt, daher geht es mit der Aufbereitung weiter. Verschieden Methoden werden im Buch vorgestellt. Hier ist der eigentliche Kern des Buchs, zumindest wenn man schon Wasser gefunden hat. Dank Symbolen, die verschiedene Filtermethoden und zu erwartende Wassermenge markieren, ergibt sich hier eine hervorragende Übersicht. Zudem wird sinnig in vorbereitende Techniken und weiterführende Methoden unterteilt. Es ist sehr leicht ersichtlich, welche Methoden zu welchem Ergebnis führen können, was dieses Buch echt gut macht. Entkeimung, Entsalzung und Kleinstwasserwerke werden thematisiert. Jeder Punkt hat zahlreiche Unterpunkte und dies ist ab einem bestimmten Punkt dann auch eher das wesentliche am Buch, da man den Rest auf jeden Fall verinnerlicht haben sollte. Dieser Abschnitt geht von Seite 102-150. Manch ein Punkt kann in der Beschreibung, wenn man die Methode noch nie wirklich gesehen hat, nicht ganz so einfach zu verstehen sein, wie z.B. Saugfilter. Punkte wie Erhitzen, UV-Filter, Sedimentfilter, Tonbrandfilter oder Chlortabletten sind auch vertreten. Es ist eine Mischung aus ein paar moderne Elemente und vielen einfachen Mitteln, die man fast überall anwenden kann, bzw. Regional bedingt. Eine sehr gute Übersicht.
Am Ende kommt dann “Wasser konservieren und Lagern”, was auch sehr interessant ist, da man dies ja unbedingt braucht. Stellt euch vor, ihr findet Wasser und wollt aber weitergehen. Dann muss das Wasser transportiert werden und dann muss es auch noch sauber bleiben. Hier geht es entsprechend um den Transport und Gefäße dafür, sowie um die wichtigen Punkte der Erhaltung der Verträglichkeit, z.B. mit dem Punkt Wiederverkeimung,
Das Cover vermittelt den vollen Umfang des Buchs nicht so gut, daher ist ein Blick ins Innere unabdingbar. Im Buch findet man eine Menge Informationen, die erstmal eine umfangreiche Grundlagenkenntnis schaffen. Aufbauend auf die Grundlagen, kommen dann sehr umfangreich, die verschiedenen Möglichkeiten zu Einschätzung von Wasser hinzu. Ebenfalls umfangreich sind die Methoden zur Aufbereitung. Da hat man evtl. noch nicht alles gesehen und bekommt im Buch eine gute Auswahl. Die Einteilung zur schnellen Erkennung der möglichen Effizienz der Methoden ist toll umgesetzt. Nicht alle genannten Abschnitt sind über ein Buch so einfach darzustellen. Manch eine Text könnte gut noch mit mehreren Bildern ergänz werden, damit man besser versteht, wie Wasser beim Erkennen aussehen soll oder z.B. wie verschiedene Methoden funktionieren, aber insgesamt ist es gut nachvollziehbar. Vor einem großen Abenteuer sollte man sich die Methoden eh schon mal angeschaut und evtl. Unklarheiten im Vorfeld nachgeschlagen haben.
Erwartet hatte ich eigentlich ein Buch, mit einfachen Auflistungen von Methoden zur schnellen Wassergewinnung, wobei mich dafür die vielen guten Bewertungen schon gewundert hatten. Die vielen zusätzlichen Infos im Buch erklären aber die positive Resonanz, ebenso wie die bereits erwähnte gute Einteilung. Ein schönes Buch.