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Abzocke im Kampfsport : Wie Kampfschüler über's Ohr gehauen werden
Ralf Pfeifer
144 Seiten. Abbildungen: 25 Farbbilder & 8 Zeichnungen
ISBN: 978-3-613-50653-4
Erschienen: 03/2011; Preis: 14.95€
Ein Buch von 2011 und damit bereits etwas älter, aber das Thema, welches aus dem Titel hervorgeht, kann dauerhaft aktuell sein. Sport, darunter auch Kampfsport, hat viel zu bieten, aber man muss nicht auf jeden hereinfallen, der sich Großmeister nennt. Doch wie erkennt man die Falschen? In dem Buch werden einige unseriöse Praktiken erklärt und man erfährt, worauf man achten sollte, um diese zu erkennen. Es ist damit eine gute Vorbereitung, wenn man gerne Kampfsport (vermutlich zur Selbstverteidigung) lernen möchte.
Der Autor ist selbst Kampfsportler, war Trainer und hat einige Mechanismen und Hintergründe im Kampfsportbetreib beobachtet und analysiert. Was genau mich in dem Buch erwartet, wird aus dem Inhaltsverzeichnis nur grob klar. Es geht darum, die falschen Anbieter, also Scharlatane und unseriöse Anbieter zu erkennen, aber die Titel einzelner Abschnitte sind etwas reißerisch und lassen den Inhalt nicht direkt erkennen. Was die meisten kennen werden, ist die erste Anmeldung zu einem Kampfsport-Kurs, aber auch Fortgeschrittene melden sich zu Kursen an oder gehen zu Weiterbildungen in dem Bereich. Am Anfang steht dabei das Kennenlernen und man bekommt ggf. eine Show zu sehen, mit der man angelockt oder überzeugt werden soll. Show trifft es dabei leider ab und an ziemlich gut. Die Erwartungen werden mehr als nur bedient und da kommt schon einiges zum Beeindrucken zusammen.
Den Anfang im Buch macht eine Einführung, bei der schon nahegelegt wird, dass die „guten“ Meister kaum effektive Eigenwerbung machen. Dann gibt es wohl viele Meister, die viel üben, aber kaum Praxisnahe Erlebnisse aufweisen können. Da wird es schon schwieriger die richtigen zu finden, bzw. kommt es auf das gewünschte Lernziel an. Leider gibt es auch noch eine Menge „Bauernfänger“, wie es im Buch heißt. Weiter geht es mit albernen Geschichten von „Meistern“ und Vereinen, die neue Schüler anwerben möchten. „Schüler“ meint hier aber auch erfahrene Personen, die z.B. von einem Verein angelockt werden, indem man zu einem bereits bestehenden Rang, nach einem Seminar, noch einen neue bekommt und eine Trainerlizenz.
Tolle Sprüche, viele Versprechen und am Ende hat man nichts davon. Jedoch lernt man, dass es auch Lehrmeister gibt, die z.B. weniger praktische Erfahrung haben, also z.B. nicht an Wettkämpfen teilgenommen haben und dennoch sehr gut die Inhalte beibringen können. Es sind ja nicht alle schlecht, nur möchte der Autor die ganzen unseriösen Maschen aufführen, damit man klarer sieht. Beispielbilder von falsch ausgeführten Übungen und Erklärungen zeigen, wohin die Aufmerksamkeit gehen sollte und auch werden die richtigen Techniken oder alternative Ideen zumindest grob erklärt. Beispielsweise wird erzählt, wie ein Trainer das Abrollen aus einem fahrenden Auto anhand eines stehenden Autos präsentiert hat. Die Szene ist im Buch nachgestellt und auch weitere nachgestellte Szenen sieht man im Verlauf. Dann wird erklärt, wo da die Denkfehler liegen und wie in so einer Situation richtig gehaltendet wird, bzw. welche Alternativen man hat.
Eine Geschichte erzählt vom Guro Ocken: mit einer netten Geschichte werden umfassende Gedanken und Hintergründe zum Handeln von Scharlaterne aufgezeigt, indem man sich in die Gesamtheit hineinversetzen kann. Warum machen Meister Shows? Z.B. da ein Wow Effekt besser passt als die richtige Technik zu zeigen, die nicht eindrucksvoll vermittelt werden kann, oder weil ein Meister keine Ahnung hat. Wie immer mal wieder zu lesen ist, können auch Leute mit Ahnung sich zu merkwürdigen Dingen hinreißen lassen, immerhin geht es mit dem Anwerben um Schüler auch um Geld und Ansehen. Spannend fand ich auch die einfache Abbildung eines Griffs an den Unterarm / Handgelenkt eines Gegners, wie man es z.B. in Actionfilmen sieht. Dort fliegt dann der Gegner zu Boden, aber in echt springt der Gegner zu Boden, da der Griff eigentlich kein Wurf, sondern eben ein schmerzhafter Griff werden kann. Der springende Gegner ist der gefährliche, da der Griff erkannt und ein Konter ausgeführt wurde, nur im Film wird dieses kleine Detail einfach vergessen. Mehrere Stellen zeigen und erklären Sachverhalten und da ich gerade ein Buch über Messerabwehr gelesen und dazu eine Rezession geschrieben habe, ist es auch interessant in diesem Buch eine Passage darüber zu finden. Bei dem Thema kann man so viel Falsch verstehen oder machen und hier im Buch werden einige generelle Probleme aufgeführt sowie ein paar falsche Techniken als Warnung gezeigt.
Des weiteren geht es um Titel, Abschlüsse, Grade und Graduierung auf Bestellung, immerhin richtet sich das Buch auch an Fortgeschrittene, die sich weiterbilden möchten. Man bekommt einen Einblick und die Möglichkeiten, auf die man evtl. hereinfallen könnte und auf was man bei verschieden Auszeichnungen achten sollte. Auch eine scherzhaft gemeinte Anleitung um Scharlatan zu werden kommt am Ende mit hinzu. Man muss den Gegenspieler genau kennen, um dessen Machenschaften zu erkennen.
Fazit:
Man kennt die Aktion aus Film und Fernsehen und an diesen und weiteren Punkten kann jeder „Meister“ anknüpfen. Was echt und was unseriös ist, kann man sich manchmal denken, aber wenn ganze Marketing-Konstrukte darauf abzielen, einen glauben zu lassen, was alles möglich ist, muss man erstmal wissen was seriös ist. Mit dem Buch bekommt man eine Menge Einblick in absurde und dubiose Praktiken und bekommt sogar noch ein paar Tipps und Ideen mit an die Hand. So wie man nicht mit verbundenen Augen Kämpfen kann, auch wenn man dies gezeigt bekommt, so kann man auch nicht mit verbundenen Augen eine Kampfsport Schule oder einen Lehrmeister auswählen. Augen auf und mitdenken. Das Buch hilft dabei und ist mitunter auch ganz amüsant zu lesen. Das Buch ist eine gute Idee, wenn man gerne mit Kampfsport anfangen möchte.
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Erfolgreiche Messerabwehr - So verbessern Sie Ihre Chancen
Stefan Reinisch / Maria Marek
Seitenzahl: 112 & 225 Farbbilder
ISBN: 978-3-613-50782-1
Erschienen: 10/2014 ; Preis: 14.95 €
Das Buch gibt einen guten Einstieg und klärt dabei auch über Probleme auf. Fiktion und Realität gehen eben nicht Hand in Hand, so funktionieren manche Film-Techniken eigentlich gar nicht gut. Hier geht es um die Basics der Abwehr.
Das Buch hat 111 Seiten und viele Bilder zur Veranschaulichung von Bewegung und Technik. Hinweis! Im Buch sind auch unzensierte Bilder von echten Verletzungen! Durch die kompakte Aufmachung und die Abbildung von Übungen ist es gut lesbar und man kann die Grundlagen in der Theorie lernen. Auch ein paar Tipps, bzw. eben die Bilder als Ideen zur Übung sind dabei.
Ein guter Einstieg. Es gibt Bücher zum Thema Messerabwehr mit unterschiedlichen Schwerpunkten und dabei z.B. Bücher für Einsatzkräfte, für fortgeschrittene oder Personen, die sich neu mit dem Thema beschäftigen. Hier ist es für den Einstieg mit guten Grundlagen und Wissen, dabei wirklich auf Abwehr und nur in bestimmten Fällen auf Gegenmaßnahmen ausgelegt. Im Internet liest man, dass es durchaus auch fortgeschrittene Anwender auf neue Ausrichtungen gebracht hat und somit auch da noch weiterbilden kann.
Am Anfang werden ein paar Beispielfälle in Textform aufgeführt, es werden verschiedene Stichwerkzeuge vorgestellt und einige Einstiegsinformationen gegeben. Ein Moment der Eindruck schafft, kommt beim Erreichen einer Doppelseite mit echten, unzensierten Beispielfotos von realen Stich- und Schnittverletzungen. Die sind richtig übel. Das motiviert ganz sicher, sich mehr mit der Abwehr zu beschäftigen.
Die Verteidigung ist elementar, da man Gefahren nie komplett ausschließen kann. Ein Problem dabei ist die Überraschung und der Schock. Wie man sich verhalten sollte, hat man am besten sofort instinktiv abrufbar und dafür sollte so ein Buch am besten die passenden Grundlagen schaffen. Ich bin gespannt, wie dies im Buch eingefangen wird. Vorweg kann man aber bereits sagen, dass die Theorie ohne Praxis bei vielen nicht sofort abrufbar sein wird, sollte man es mal brauchen. Das Thema ist immer aktuell und irgendwie denke ich dabei sofort an Großstädte und Bahn.
Im Buch folgen nun verschiedene Bedrohungsszenarien, die im Übungskampf dargestellt werden. Mit Fotos ist der Ablauf sehr gut eingefangen und zeigt mehr oder weniger Schritt für Schritt, wie man vorgeht, was dabei nur im Film funktioniert und was schief gehen kann. Es wird auch darauf eingegangen, dass man nicht immer die Flucht ergreifen kann, z.B. in einem engen Raum, jedoch am besten probiert weg zu kommen. Die Beispiele mit Fiktion und Realität sind sehr interessant, da die meisten nur die Szenen aus Filmen kennen. Auch erfährt man, wie ein Angriff vermutlich ausgeführt wird und worauf man im Vorfeld achten sollte, zumindest grob.
Wie vom Verlag erwähnt: "Messerabwehr ist eines der anspruchsvollsten und umstrittensten Themen im Bereich des Kampfsports und der Selbstverteidigung." und am Buch kann man auch etwas Kritik äußern. Nicht bei jeder Übung ist die Haltung ganz ideal, so sind z.B. hier und da bestimmte kritische Körperstellen ungeschützt, während eine Aktion ausgeführt wird, oder eine gute Stellung wird doch eher zur Fiktion, da bestimmte Abstände evtl. doch wieder kritisch werden. Wie das im Ernstfall aussieht und was man da macht, ist jedoch auch wieder etwas anderes. Kritische Körperstellen im Schock auch noch zu schützen wird nicht einfach. Wie ich schon sagte, auch mit dem Buch muss man noch üben und ein Sparringspartner wird bestimmt immer eine Öffnung finden. Das Buch zu lesen, heißt erstmal nur Grundlage schaffen. Üben bringt dann auch eigene Erfahrungen. Einen anderen Kritikpunkt habe ich im Internet gelesen und erst dabei wahrgenommen. Im Buch werden ein paar Situationen dargestellt, in denen quasi auf ein verdecktes, daher nicht als solches auszumachendes, Messer mit aktiver Gegenmaßnahme reagiert wird. Wer einen Blick auf deutsche Gesetze wirft, merkt dann aber schnell, dass Opfer unfassbar schnell zum Täter gemacht werden (als Mann vermutlich nochmal gesteigert). Die dargestellten Aktionen sind daher sehr Situationsabhängig und man sollte sich ans rechtliche halten, auch wenn man gerade in eine Notlage kommt ...
Fazit:
Der Unterschied zu manch spezialisierten Büchern liegt vor allem in der überwiegend reinen Abwehr. Nur in einigen Fällen wird eine "aggressive" Gegenmaßnahme gezeigt und diese erfolgt per Körper und nicht per eigenem oder erbeutetem Messer. Immerhin will man ja keine Spezialeinheit werden, sondern erstmal nur auf dem Bürgersteig in der Stadt zurechtkommen. Das Buch scheint mir lehrreich zu sein und fördert keinen unangebrachten Übermut. Es dient somit für Einsteiger als Orientierung und kann auch fortgeschrittenen neue Aspekte zeigen. Es gibt Ideen zum Üben. Die Aufklärung über Probleme und Fehler ist auch sehr interessant. Da es aber auch etwas Kritik am Buch gibt, sollte unbedingt zusätzlich zum Buch geübt werden, da die reine Theorie nicht immer simpel auf die Praxis zu übertragen ist. Es gibt z.B. Kurse, über die man sowas praktisch lernen kann.
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Kampfsport : Solotraining
Christoph Delp
142 Seiten
ISBN: 978-3-613-50982-5
Ein Trainingsbuch zum Thema Boxen, Kickboxen und Thaiboxen. Simpel, übersichtlich und mit Elementen zum Sport und zur Selbstverteidigung.
Es gibt 5 Kapitel auf 142 Seiten.
Die Solotraining-Basics geben etwas Hintergrundinfos und gehen auf Ausrüstung ein. So erfährt man von guten Gründen, die für das Training sprechen, wie z.B. Techniken verbessern, Verletzungen vermeiden und Ziele setzen.
Fürs Kampfsporttraining wird hier Ausrüstung vorgeschlagen, was im wesentlichen Varianten vom Boxsack, Schlagbirne, sowie Boxhandschuhe aufführt. Das sieht insgesamt nach Kickboxen und artverwandten Inhalten aus, was generell auch zu Hause machbar ist, aber auch in Fitnessstudios möglich wird. Für viele Techniken braucht man zum über einen Boxsack, oder etwas ähnliches. Ich bin nicht sonderlich in der Materie drin, um zu sagen, ob das jetzt schon für oder gegen die Nützlichkeit für bestimmte Sportarten spricht. Generell ist u.a. ein Boxsack aber ziemlich praktisch. Weiter geht es mit Ausrüstung fürs Krafttraining. Da ist eine gute Auswahl dabei. Ich habe ja schon über Bücher, wie z.B. Fitnesskompass und ähnliches berichtet, falls jemand das Thema ausführlicher nachschlagen möchte, aber hier gibt es eine solide Auswahl kurz erklärt. So hat man nun Ratschläge, die ganz hilfreich sein können. Bis zu Kapitel 2 waren das nun die ersten 21 Seiten im Buch, daher alles gut kompakt und kurz gefasst, da man die grundlegende Ausrüstung sehr gut ausbauen kann, schon hat oder in speziellen Büchern besser verfolgen kann.
Es folgen die Grundlagen zum Techniktraining. Dort steht auch nochmal, dass es eine Auswahl von Boxen, Kickboxen und Thaiboxen ist. Das wäre vermutlich im Titel auch nett gewesen. In der Einleitung habe ich dies, sofern ich es nicht Überlesen habe, nicht gesehen, daher müsste es erst hier stehen und betrifft ja auch nur die Trainingsübungen, was man beim Blättern auch an den Übungen sehen kann. Die späteren Fitnessübungen sind recht universell.
Es geht bei den Techniken um Sport, aber es wird auch auf die Schwerpunktausrichtung Kampfsport oder Selbstverteidigung hingewiesen, die möglich ist. Bei den Grundlagen steht dann sowas wie: auf korrekte Ausführung achten, anstatt durchgehend zu hart zu trainieren, oder z.B. das hohe Tritttechniken bei ungeübten ein Risiko darstellen, da man dabei sehr ungedeckte Stellen hat, was gerade im Bereich Selbstverteidigung ein Punkt ist (Sportler lernen das ja eher gezielt). Es werden Unterschiede zwischen der Ausgangshaltung von Kampfsport und Selbstverteidigung gezeigt, da sich dies unterscheidet. Im Buch sind es Beispielfotos und erklärender Texte, die die Haltung aufführen. So geht es auch im Punkt Trefferziele weiter. Kurzgehalten, aber fürs Grobe erstmal klar. Dann kommen auch die ersten Übungen, wie z.B. eine Gerade, ein Seitenhaken, oder Aufwärtshaken. Über die Bilder sieht man die z.B. 2 bis 4 Kernabschnitte in der Bewegung und die Körperspannung kann erahnt werden, Die Ausführung wird in Textblöcken erklärt. Es gibt auch Tipps und Hinweise, z.B. wo ein Treffer ein höheres Risiko für eigene Verletzungen hat. Soweit sieht das nachvollziehbar und solide aus. Die Tritte kommen danach und sehen, zum Teil mit Sprüngen, eindrucksvoll aus, aber zum Üben auch riskanter (z.B. aufkommen nach einem Sprung usw.). Die abgebildeten Personen sind entsprechen auch voll trainiert. Für Laien besteht da, was man auch verstehen sollte, ein Verletzungsrisiko, wofür dann eben im Buch auch der Fitnessteil mitkommt. Etwas Grundsubstanz muss schon da sein, damit man manche Übungen ausführen kann.
Abseits der Sport-Elemente gibt es auch ein paar Elemente, die im Sport nichts zu suchen haben, eben speziell zur Selbstverteidigung. Eine gute Kombination, dass so im Buch aufzuteilen und auch die Elemente kann man damit üben. Wird vom Buchtitel nicht direkt klar, ist aber eine praktische Kombination. Es sind 20 normale Übungen + 5 zur Selbstverteidigung.
In Kapitel 3 geht es um die Kombinationen von Kampftechniken. Es wird erklärt, dass man durch die Übungen lernt, wie die Haltung und z.B. die Gelenke sich verhalten, was man braucht, wenn man auf einen Kontrahenten trifft. Auch die Kombinationen muss man üben, da man in einer Situation keine Zeit hat zu überlegen. Training ist Vorbereitung und lernen. Nicht umsonst, wird Kampfsport auch zur Selbstfindung oder Meditation genutzt, wobei Boxen usw. eher weniger(?). Es kommt ein kurzer Abschnitt mit Text, gefolgt von mehreren Listen mit insgesamt 39 Kombinationen aus den vorherig gelernten Elementen. 9 Kombinationen gelten dabei der Selbstverteidigung. Zwischen den einzelnen Listen sind ausgewählte Kombinationen nochmal bildlich dargestellt und kurz erklärt. Wenn man den Inhalt verfolgt und auch zwischen den Zeilen liest, weiß man, das Konzentration und korrekte, sowie gezielte Ausführung das Ziel sind.
In Teil 4 kommen die erforderlichen Grundlagen, in Form von Fitness hinzu. Das Krafttraining. Krafttraining klingt vielleicht etwas abschreckend, vor allem, da in den meisten Büchern voll durchtrainierte Sportler die Übungen ausführen, so auch hier. Generell kann man die Übungen aber nachvollziehen, muss aber je nach Fitnessstand eben auf die Hinweise im Buch hören und z.B. nicht zu viel auf einmal machen. Auch ist nicht jede Übung für jede Person gleich gut geeignet. Das sieht man in anderen Fitnessbüchern, die speziell darauf eingehen, etwas deutlicher. Im gleichen Verlag findet man da eine gute Auswahl. Im Prinzip hat man hier die Basics und sinnvolle Hinweise, wie z.B. Regelmäßigkeiten, Regenerationsphasen, Schwierigkeitsgrad richtig wählen und es gibt auch Übungen die Ganzkörper oder gezielter auf Körperregionen eingehen. Liegestützen und Hantelübungen sind vermutlich vielen bekannt, aber es gibt bei manchen Übungen auch Steigerungen und die Auswahl ist gut. Ein paar der Übungen, die mir auch gut gefallen, habe ich in den anderen Büchern noch nicht gesehen, oder nicht bewusst wahrgenommen. Wieso hat man sowas nicht früher im Sportunterricht an der Schule gehabt?
Abgesehen von den für Sportbüchern üblichen und somit vermutlich schon bekannten Dingen, sind hier schon einige gute Übungsideen mit dabei. Gefällt mir. Es gilt aber weiterhin, dass man für bestimmte Übungen immer erst die Grundvoraussetzung erfüllen muss. Körperspannung und Kraft sind halt nicht von jetzt auf gleich da. Es schließt mit Trainings- und Workout-Planung ab, was etwas mehr Text und Tabellen mitbringt.
Fazit:
Das Buch ist klein und hat dennoch guten Inhalte mit dabei. Es hat den Schwerpunkt auf Boxen, Kickboxen und Thaiboxen, was ich nun vom ersten Eindruck, den man als Laie haben wird, als Kickboxen, bzw. Schlag- und Tritt-Kombinationen beschreiben würde. Es spricht schon an und auch die Übungen sehen machbar aus. Es gibt je nach eigener Verfassung, gute Steigerungsmöglichkeiten und Lernabschnitte, die man sich als Ziel selbst einteilen muss. Die Hinweise und Tipps passen, die Ausführungen sind gut. In den kurzen Texten sind sicherlich nicht alle Details mit drin und man hat durch ein Buch keine Haltungskorrekturen usw. aber spätestes der Fitnessteil und die Kombination mit ein paar Übungen sind spannend. Bei ein paar Techniken würde ich schon zu sorgfältigem überlegen raten, da mit steigendem Anspruch auch die Voraussetzungen steigen. Dafür kann man im Buch aber auch die Kampfsportelemente von den Selbstverteidigungs-Elementen trennen und hat separate Workouts, was mir gut gefällt. Das Buch wirkt insgesamt sehr gut und hat im Internet auch gute Bewertungen erhalten. Es geht aber schon um die Kombination, da es z.B. umfangreicher Fitnessbücher gibt, daher holt man vermutlich schon das meiste aus dem Buch heraus, wenn man sich auch zutrauen würde, einen Boxsack (stehend oder hängend) mit einzubeziehen und zumindest im Fitnesslevel bereits etwas fortgeschrittener ist.
Im mir vorliegenden Exemplar wurde im Inhaltsverzeichnis Kapitel 5 als zweite 4 aufgeführt, ist am Kapitel selbst aber korrekt gezählt.
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Krav Maga. Das Handbuch : 250 Selbstverteidigungs- und Kampftechniken
[Beim Verlag mit Titel Krav Maga als 1. Aufl. geführt. In der Vorlage wie o.g.; Es gab 2019 bereits einen identischen Titel.]; Auf dem Cover: 250 Übungen für Anfänger und Fortgeschrittene
Tom Madsen
256 Seiten
ISBN: 978-3-613-50984-9 ; Erscheint 31.07.2024
Tom Taiyo Madsen, so steht es auf dem Einband, ist Kampfsport-Profi (u.a. Trainer und Weltmeister in diversen Kampfsportdisziplinen). Es ist auch nicht sein erstes Buch zum Thema Krav Maga. Hier, im Handbuch Krav Maga, ist es ein Trainingsbuch für Einsteiger und Fortgeschrittene. Das Selbstverteidigungs- und Nahkampfsystem Krav Maga ist sehr bekannt und wird allgemein als sehr effektiv angesehen, allerdings muss man dafür auch Wissen und Erfahrung haben. Es geht darum, mit geringem Kraftaufwand, effektive Techniken anzuwenden, um sich sportlich weiterzubilden, oder zur Selbstverteidigung. Im Buch werden Situationen zur Selbstverteidigung aufgezeigt.
Der Aufbau des Buches:
Kleiner Nachteil: Je “Gürtel”-Einteilung, können z.B. Techniken wie Griff, Schläge, Takedown usw. wiederholt als Begriff vorkommen. Im Inhaltsverzeichnis findet man dann immer z.B. Schläge als Punkt und darunter die individuelle Bezeichnung. Damit findet man sich zurecht, aber muss etwas mehr suchen, als wenn alles auf einer Seite wäre. Dabei kann ich aber nicht einschätzen, ob es einen Nachteil hätte, die Gürtel-Einteilung zu ändern.
Je Kapitelbeginn findet man:
Auf den ersten Blick sehen die Übungen solide aus. Erste Abschnitte, die ich angelesen habe, wirkten stimmig. Es gibt eine Einleitung und es folgen in den Kapitel unterschiedliche Techniken, die mit Bildern und kleinen Textblöcken aufgeführt sind. Die Darstellung ist gut und auf das wesentliche reduziert, aber es wäre auch nett gewesen, wenn man z.B. mit Linien die gesamten Bewegungsabläufe abgebildet hätte, da man so statische Bilder an Schlüsselpositionen der Bewegungen hat. Für einzelne Techniken wird dann noch aufgeführt, für welche Situationen diese gedacht sind und was man damit erreichen möchte. So gibt es u.a. durch die Laufbahn des Autors eine Mischung aus Kampfsport, Selbstverteidigung und z.B. auch einzelnes, was man vielleicht spezieller zum Personenschutz zählen könnte, aber ansonsten halt auch Eigenschutz.
Spätestens beim Grünen Gürtle kommen ein paar Techniken hinzu, die eher viel Übung benötigen und ohne Praxis hat man die mit dem Buch auch nicht automatisch gelernt. Man kann einige Übungen so erlenen, aber ab gewissen Punkten kann man ohne Training mindestens nicht jeden Ablauf und nicht jede Auswirkung genau einschätzen. Es zeigt, wohin man gelangen kann, aber die Gürtel-Kapiteleinteilungen deuten auch die Schwierigkeitsstufen im Kampfsport an. Man kann sich hier ggf. von vorne nach hinten durcharbeiten, oder einzelne Übungen zusammenstellen. Wie gesagt, die Einteilung und die Art der Übungen, weisen schon darauf hin, dass man dies trainieren muss und nicht einfach nur durch Lesen verinnerlichen kann. z.B. Griffe erfordern zum erhalten der Sicherheit für alle Parteien und zum genauen Verständnis der Abläufe (vermutlich) ein Training in einer Kampfsportschule, bzw. mit einem Trainer.
Ich kenne mich im Bereich Kampfsport nur oberflächig aus, wenn überhaupt, dadurch ist es nicht ganz so einfach den Inhalt des Buchs einzuschätzen. im Internet habe ich positives aber auch auch Kritik zum Buch gefunden. Da dieses Buch, vermutlich in sehr ähnlicher oder gleicher Form bereits 2019 erschienen war, gibt es für die 2019er Version Kritiken zu finden. So wurden einzelne Übungen im Buch als nicht ideale Auswahl angeführt. Für mich als Laie, ist Krav Maga einfach das Beste aus der Situation machen und einsetzen was man kann. Die Übungen, zumindest eine der kritisierten, die auch in der Ausgabe von 2024 enthalten ist, spiegelt dies meiner Meinung nach wider. Im Abschnitt Lila Gürtel - Extreme Selbstverteidigung, gibt es einen Punkt “Beißen”. Aus Kampfsport – Sport Sicht, verstehe ich das Problem mit dem Punkt, aber aus Sicht der Selbstverteidigung, aus meiner laienhaften Sicht auf Krav Maga und mit Blick auf einige Berichte von erfolgreichen Verteidigungen, finde ich die Erwähnung dieser Option durchaus gerechtfertigt und relevant. Da treffen vermutlich die Welten von Studio-Sport und Selbstverteidigung auf der Straße aufeinander.
Wie auch bei anderen Büchern, die ich zu artverwandten Themen vorgestellt habe, gibt es auch hier Übungen, die nicht fehlen dürfen, aber auch als riskant und nur für absolute Notfälle ausgewiesen sind. Dabei geht es um die Entwaffnung von Personen, wobei dies immer mit den größten Risiken verbunden ist. Es gehört in so ein Buch, aber man sollte die Warnhinweise ernst nehmen.
Im Buch sind viele Abbildungen zum verdeutlichen was gemacht wird. Man sieht damit, was das Ziel ist und an vielen Stellen sieht man auch einzelne Abschnitte der Bewegungsabläufe. Das ist ausführlich, allerdings wiederhole ich mich, wenn ich sage, dass man die komplexeren Dinge nicht ohne Praxistraining lernen kann und das Buch eher dabei hilft, sich einen Plan zu machen, was man im Training erlernen möchte. Da die Inhalte den Gürtelfarben zugeteilt sind, sollte es auch klar sein, dass man sich an gewisse Lernprozesse halten muss.
Fazit:
Selbstverständlich kann ich die Zusammenstellung der Übungen und die Anwendbarkeit als Laie nicht gut beurteilen und im Verlauf wird auch klar warum: das Buch ist am Anfang noch grob betrachtet mit ein paar Übungen so dabei, aber danach wird es deutlich anspruchsvoller und ist ein Begleitbuch fürs Training. Auf den ersten Blick wirkt es stimmig. Es macht einen übersichtlichen und umfassenden Eindruck, ist aber wie anderen Kampfsportbücher auch, natürlich mit Inhalt gefüllt, den man lernen und üben muss. Die Einteilung mit Gürtelfarben ist interessant und man kann das Buch dadurch als Begleitung im Kampfsport-Training nutzen.
Für wen ist das Buch geeignet? Auf dem Cover steht "250 Übungen für Anfänger und Fortgeschrittene" und das stimmt, aber es geht schnell in den Bereich "Fortgeschritten" über und kommt auch in den Profi-Bereich. Es ist eher ein Begleitbuch zum aktiven Kampfsport-Training und keine alleinstehende Lektüre, mit der man zu Hause übt, zumindest sehe ich dies so. Dennoch kann man natürlich auch so ein paar Dinge "lernen" und sich im Notfall vielleicht schon daran erinnern.
*Bildquelle: Foto mit Erlaubnis von paul-pietsch-verlage.de
Info: In diesem Bereich sind Preise angegeben, da Bücher an die Buchpreisbindung gebunden sind.
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